Dionysios
Die Begegnungen mit besonderen Menschen sind es, die das Reisen so bereichernd machen. In Vassilikos auf der Insel Zakynthos ist für mich der Chef der Ionion-Taverne so ein besonderer Mensch. Dionysios Tsoukalas startete gemeinsam mit seinen Eltern im Jahr 1975 die Taverne. Damals war er gerade 16 Jahre alt. Seit 1990 ist er der Chef und im Jahr 1998 erweiterte er die Taverne sehr umfangreich. 2001 kam dann auch noch eine Beach-Bar dazu und neben der Taverne werden seit einigen Jahren auch Zimmer zur Vermietung angeboten. Das Geschäft läuft erfolgreich und somit konnte sich Dionysios in den letzten Jahren einen lang gehegten Traum erfüllen. Er hat spät aber doch ein Studium begonnen.
Mit 16 Jahren hat Dionysios seine Schulkarriere beendet, um den Eltern in der frisch eröffneten Taverne helfen zu können. Mit 50 Jahren hat er sich aber dann entschieden, den Schulabschluss nachzuholen, um danach ein Fernstudium an der Universität Patras in griechischer Geschichte zu absolvieren. Seinen Schulabbruch und das späte Studium hat er nicht bereut. „Denn vielleicht ist das Merkvermögen in jungen Jahren besser, aber das Interesse nicht so groß. Wenn man älter ist, kann man sich vielleicht weniger merken, aber das Interesse ist viel, viel größer. Und darum bin ich sehr froh, dass ich es jetzt gemacht habe“, so Dionysius.
Durch sein Studium der griechischen Geschichte kam Dionysios auch viel in Griechenland herum. Doch gefragt nach seinem Lieblingsort kommt sofort Zakynthos. Das ist der Ort, den er ins Herz geschlossen hat. Und neben Griechenland hat er auch Österreich besonders ins Herz geschlossen. Mit dem Auto hat er bereits viele Plätze in Österreich erkundet und hofft, dass er nach all den Corona-Einschränkungen bald wieder Reisen kann.
Vor einigen Jahren hatte Dionysios noch sein eigens Fischerboot, aber aus Zeitmangel hat er es verkauft. Wenn er davon erzählt, dann geht sein Herz aber noch immer auf. „Dieses Gefühl am Meer, dass muss man erleben. Es gibt nur noch das Meer und Dich. Du bist der König. Es ist einfach wunderbar, für den Körper und für den Geist“, schwärmt Dionysios.
Das heurige Jahr mit der Corona-Krise ist schwierig. Die Geschäfte laufen schlecht und die Saison ist eigentlich schon gelaufen, bevor so noch richtig begonnen hat. Doch Dionysios ist zuversichtlich. Auch diese Krise wird vorübergehen und durch den Zusammenhalt in der Familie ist es leichter. Im Betrieb arbeiten seine beiden Kinder (Adriana und Zaferis) und auch der Schwiegersohn (Giannis) mit. Die beiden Enkelkinder wachsen im Betrieb auf und lernen somit das Geschäft von der Pike auf. Doch einiges ist heuer anders. So steht Dionysios wieder persönlich in der Küche, so wie vor vielen Jahren und kocht die griechischen Spezialitäten, für die die Ionion-Taverne weithin bekannt ist. Eines seiner Rezepte hat er mir verraten und ich werde es in Kürze hier für Euch zur Verfügung stellen.