Alonnisos mit Blick auf Peristera
On Tour

Alonnisos – Αλόννησος

Von
am
23. Juli 2020

Von Skopelos ist es nur eine kurze Fährfahrt bis nach Alonnisos. Doch im kleinen Hafen von Glossa waren wir dann trotzdem das einzige Auto, welches mit auf die Fähre wollte. Und auch im Hafen von Skopelos-Stadt, gab es nur ein paar Zusteiger.

Für uns überraschend verließen dann aber auf Alonnisos doch viele Reisende die Fähre. Na gut, es war auch sozusagen die Endstation, aber im Innenraum der Fähre waren wir vorher doch noch fast alleine.

Direkt am Hafen wurden wir dann schon von Maria erwartet, die uns den Weg zu unserer Unterkunft zeigen wollte. Doch davor ging es noch schnell in den Supermarkt, um für die nächsten Tage Lebensmittel einzukaufen. Denn bereits im Vorfeld hatten wir auf Google-Maps herausgefunden, dass das Mourtero-House ziemlich einsam gelegen ist.

Wie einsam, das haben wir dann bei der Zufahrt schnell gemerkt. Denn der Wegweiser Richtung Mourtero zeigte auf eine staubige Sandpiste, der wir hinter Marias Wagen dann auch folgten. So ziemlich am Ende dieses mit Schlaglöchern gesäumten Weges erwartete uns dann aber eine Hauszufahrt mit aus Steinen gelegten Blumenmuster im Beton.

Die Liebe zum Detail ist im ganzen Haus, und vor allem im Garten zu spüren. Überall blüht und wächst es und Dank der großzügigen Bewässerungsschläuche ist dies auch im Hochsommer möglich. Von der Terrasse hat man einen Wahnsinns Ausblick auf das ägäische Meer und die Insel Peristera. Und dann gibt es eine Vielzahl an Sitz- und Liegeflächen im Garten verteilt, so dass sich immer ein Schattenplätzchen findet. Und habe ich schon erwähnt, dass es ziemlich einsam liegt? Kurzum. Ein Traum.

Aber natürlich wollten wir nicht nur unser Häuschen im Nirgendwo von Alonnisos genießen, sondern auch die Insel erkunden. Und das taten wir dann auch. Da die Insel nicht wirklich groß ist, sind die Hauptpunkte alle sehr rasch mit dem Auto zu erreichen. Und dort ist man dann am besten zu Fuß unterwegs.

Der Hafenort Patitiri, wo wir mit der Fähre angekommen sind, sprüht nicht wirklich vor Charme, doch etwas Oberhalb der geschäftigen Hafenzeile kamen wir dann bei einer größeren Kirche vorbei. Da einige schwarz gekleidete Besucher vor der Kirche standen, blieben wir etwas im Abseits stehen. Doch dann ertönte ein fröhliches „Elate“, kommen Sie und es wurde uns zugewunken, die Kirche doch zu besichtigen. Der Innenraum war beeindruckend, aber noch beeindruckender war, dass uns schon kurz nach dem Betreten der Kirche, die freundliche Dame die uns zugerufen hat, einen Becher mit „Koliva“ in die Hand drückte. Und nicht nur das, dazu gab es noch ein Stück Revani und einen Becher voll Wasser. Freundlich wurden wir aufgeklärt, dass vorhin ein Totengedenken stattgefunden hat und wir auf die übliche „Totenspeiße“, eben die Koliva gerne eingeladen sind. Vor der Kirche auf einer schattigen Bank ließen wir es uns schmecken. Hatten wir bereits vor einigen Jahren eine Koliva, bei der Gedenkmesse für unseren verstorbenen Freund Kostas probiert, so schmeckte diese wieder ganz anders. Der gekochte Weizen war auch hier Hauptbestandteil. Aber neben Rosinen und Granatapfelkernen war diese Koliva auch mit Kreuzkümmel gewürzt. Sehr zu unserem Wohlgefallen.

Weiter ging es dann in die „Palio Xora“, also die alte Stadt von Alonnisos. Diese präsentierte sich prächtig. Mit verschlungenen Gässchen, alten steilen Steinstufen und liebevoll gepflegten Häusern. Wirklich ein Juwel! Einige der kleinen Häuschen werden auch als Unterkünfte angeboten und natürlich gibt es auch Cafés, Tavernen und ein paar Shops. Aber alles sehr harmonisch in die Altstadt integriert. Dieser Ausflug hat sich gelohnt.

Ganz im Norden der Insel besuchten wir dann den kleinen Hafen Gerakas. Der außer einem kleinen Fischerhafen nicht wirklich etwas zu bieten hat, aber zumindest die Fischer zeigten sich Gesprächsbereit und offen für ein kleines Fotoshooting.

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