Giannis hat uns in Trikala nicht nur seine Wohnung zur Verfügung gestellt, sondern er hat uns auch ein paar Tipps gegeben, was wir uns unbedingt ansehen sollten. Unter diesen Tipps war auch die Ortschaft Metsovo.

Bei unserem Abendessen mit Xristos und Lambrini kam dann noch ein Baustein für Metsovo dazu. Xristos schwärmte vom berühmten Käste „Metsovone“, den es nur dort gibt und den wir unbedingt ausprobieren müssten. So traf es sich gut, dass wir auf der Strecke nach Ioannina einen Zwischenstopp in Metsovo einlegen konnten.

Davor habe ich aber noch ein wenig im Internet recherchiert, was denn Metsovo so besonders macht. Da wäre einmal die Lage, die kleine Stadt liegt auf 1160 Metern Seehöhe. Und dann ist sehr oft von Evangelos Averoff zu lesen, der der Stadt erst so richtig zum Aufschwung verhalf. Und der Name Averoff war dann auch der Zielpunkt bei der Fahrt nach Metsovo, denn die gleichnamige Weinkellerei bietet Führungen an und das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Zählen doch die Averoff-Weine zu den Besten in Griechenland.

Vor der Kellerei im „Katogi Averoff“ standen wir vorerst vor verschlossenen Türen, doch ein Schild machte darauf aufmerksam, dass vermutlich gerade eine Führung läuft und man um Geduld gebeten wird. Und schon kurze Zeit später öffnete sich die Türe, die Besucher der letzten Führung erledigten im Shop noch ihre Einkäufe und schon konnte es los gehen. Glücklicherweise wurde uns die Kellerei auf Englisch erklärt, denn unser Fach-Griechisch ist noch nicht ganz sattelfest 😉

• 

Eine kurze Einführung zur Entstehung des Weingutes gab es auch. Die hängt wiederum mit dem Politiker Evangelos Averoff zusammen. Der wollte Metsovo in den 30er-Jahren unbedingt unter die Arme greifen und suchte dafür Kontakt zu reichen Auslandsgriechen. Nach einem langjährigen Briefverkehr konnte er schließlich Baron Michael Tositsas für seine Sache gewinnen. Dieser lebte damals in der Schweiz und hatte zu seinen griechischen Wurzeln eigentlich keinen Kontakt mehr. Da er selbst aber keine Nachkommen hatte, willigte er in den Plan von Averoff ein und gründete mit seinem Vermögen eine Stiftung, die Metsovo helfen sollte.

Aus dieser Stiftung enstand auch das Weingut Katogi Averoff und viele weitere Dinge, die Metsovo bis heute zu einem vielbesuchten Ort machten. Aber zurück zum Wein. Averoff verfolgte von Beginn an den Plan, dass dieses Weingut eines der besten Griechenlands werden sollte. Durch die Höhenlage schon besonders exponiert, holte sich Averoff die besten Rebsorten und setzte vor allem auf Qualität statt auf Quantität. Die Strategie ging auf und seit 60 Jahren zählt „Katogi Averoff“ zu den Aushängeschildern beim Griechischen Wein und kann sich auch am internationalen Parkett behaupten.

Die Kellerei ist sehr stylisch eingerichtet, was wiederum nicht verwundert, weil Averoff auch ein großer Kunstfreund war. Eine eigene Galerie in Metsovo zeugt ebenfalls davon.

• 

• 

• 

• 

• 

Auf die Weinprobe vor Ort verzichteten wir und nahmen uns lieber etwas zum Probieren mit. Schließlich hatten wir ja noch ein Stück mit dem Auto bis Ioannina zurück zu legen. Aber nun ging es daran den berühmten Käse von Metsovo zu kosten. Den gibt es in jeder Taverne dort und somit mussten wir auch nicht lange suchen. Aufgetischt bekamen wir gleich eine ganze Auswahl. Neben dem Original Metsovono, der mit verschiedenen Kräutern geräuchert wird, gab es auch noch eine ungeräucherte Variante, sowie Pfeffer- und Weinwürzung.

Uns hat das geräucherte Original am Besten geschmeckt. Der Metsovono wird großteils aus Kuhmilch hergestellt, es dürfen aber auch geringe Teile Schafs- und Ziegenmilch hinzugefügt werden. Bei der Pfeffervariante war der höhere Anteil von Ziege- oder Schafsmilch deutlich zu schmecken.

Unser Fazit – ein kulinarischer Abstecher nach Metsovo lohnt sich auf alle Fälle. Und die mitgenommenen Weine vom Katogi Averoff munden hervorragend.

• Epirus
• Käse
• Katogi Averoff
• Metsovo
• Metsovone
• Wein