Folegandros – Φολέγανδρος
Nach Milos wollte die Insel Folegandros von uns besichtigt und besucht werden. Ich hatte mich über Folegandros ehrlich gesagt nicht informiert und lies mich einfach überraschen.
Nachdem wir mit der Fähre auf Folegandros ankamen und den Hafenort Karavostasi verlassen hatten, sagte Mike: „Mmh, da sieht’s aber ziemlich aufgeräumt aus!“ Er meinte damit, dass es hier sehr wenig Häuser, Straßen, Hotels, usw. gibt. Und das stimmt! In Folegandros gibt es eigentlich nur drei etwas größere Dörfer. Zusätzlich zum Hafenort gibt es noch den Hauptort Chora und im Westen Ano Meria. Das war’s. Insgesamt leben hier nur rund 700 Menschen.
Unsere Unterkunft buchten wir wieder einmal über Airbnb. Sie befand sich gleich bei einem beliebten Fotomotiv der Insel, den drei alten Windmühlen. Die Vermieterin war sehr nett und ließ uns schon früher in unsere Unterkunft einchecken. Zwischen den alten Windmühlen hat sie hier ein kleines gemütliches Häuschen mit Blick aufs Meer mit viel Liebe renoviert. Die Zufahrt zu diesem Häuschen war allerdings nicht gerade einfach. Eine sehr, sehr enge Schotterstraße führte uns dorthin. Zwischenzeitlich hatte ich Angst um unser Auto bzw. um die Lackierung, denn der Weg führte genau zwischen zwei Steinmauern durch. Links und rechts passte kein Blatt Papier! Aber Mike hat es geschafft unser Auto ohne Schrammen ans Ziel zu bringen. Für den Rest des Aufenthaltes blieb das Auto an der Straßenzufahrt stehen. Zur Sicherheit und Schonung meiner Nerven!😉
Die Strände auf Folegandros sind ebenfalls überschaubar, aber sehr schön. Kleine Buchten mit feinen Sand- und Kiesstränden und glasklarem Wasser laden zum Baden und abkühlen ein. Allerdings muss man dazu meistens einen kleinen Fußmarsch oder eine Fahrt mit einem Boot einplanen. Dafür kann man dann einen sehr ruhigen Badetag genießen.
Eine Inselrundfahrt kann man auf Folegandros eigentlich nicht machen, denn es gibt nur eine größere Straße und die führt der Länge nach von Ost nach West.
Der Hauptort Chora liegt ziemlich genau in der Mitte der Insel. Oberhalb des Ortes thront die Kirche Panagia. Ein Weg, der durch eine weiß bemalte Steinmauer befestigt ist, zieht sich von unten in Zick Zack Linien hinauf zur Kirche. Dies sieht ebenso imposant aus wie der Blick von oben über die Insel.
Die Chora ist ein typisches Kykladendorf. Weiße Häuser, meist blaue Türen und Fensterläden und kleine Gassen. Fast schon malerisch sind die Tische und Stühle vor den Tavernen platziert. Viele kleine Geschäfte mit Souvenirs von der Insel oder selbst gemachten Schmuck findet man. Auch die Hotels und Apartmentanlagen sind diesem Stil angepasst und fallen auf den ersten Blick eigentlich gar nicht auf. In der Chora kann man ganz gemütlich den Tag ausklingen lassen. Ich hatte auf dieser Insel das Gefühl, dass sich die Welt um einen Tick langsamer dreht.
Der Hafen von Folegandros liegt in keiner geschützten Bucht, daher können die Fähren nur bis zu einer gewissen Windstärke anlegen. Speziell im Spätsommer, wenn der Meltemi bläst, kann es schon vorkommen, dass die Fähren weder an- noch ablegen können. Dann sitzt man auf der Insel fest. Somit hatten wir immer wieder die Wettervorschau im Auge. Als nächste Station haben wir Santorin angepeilt.