Kochkurs in der Karaiskos Farm – Portaria, Pilion
Evi sagt, meine Gedanken kreisen immer nur ums Essen. Das stimmt natürlich überhaupt nicht. Aber meine Freude war riesengroß, als sie mir einen Kochkurs am Pilion ermöglichte. Gefunden haben wir das Angebot über eine Anzeige auf AirBnB. Bei näherer Recherche haben wir aber ein größeres Angebot direkt auf der Website der Familie Karaiskos gefunden und schließlich dort gebucht.
Bereits am Tag zuvor haben wir in Portaria im Restaurant „Kritsa“ der Familie zu Mittag gegessen und uns dabei nach dem Weg zur Farm erkundigt. Um 11 Uhr haben dann pünktlich unser Ziel erreicht, obwohl in Makrinitsa eine etwas abenteuerliche Straßenstelle zu überwinden war. Die halbe Straße war hier (vermutlich bei einem Erdrutsch) abgebrochen und unser Wagen passte mehr schlecht als recht durch die eigentlich gesperrte Straße durch. Aber Autofahren ist in Griechenland ohnehin immer ein Abenteuer.
Angekommen bei der Farm waren wir schon vom ersten Eindruck sehr positiv überrascht. Eleni Karaiskou hat hier mit ihrer Familie ein kleines Paradies geschaffen. Über 100 verschiedene Obstbäume stehen hier, Gemüsegärten, Beeren und auch viel Platz für Tiere. Alles mit einem liebevollen Blick für das Detail und viel Geschmack.
Geschmack sollte dann auch das Thema für die nächsten drei Stunden sein. Schließlich waren wir ja bei einem Kochkurs. Herzlich begrüßt wurden wir dazu von Meletios Andrinos, dem Neffen von Eleni und Koch Alexandros Mourmouras. Doch bevor es ans Kochen ging, gab es zuerst einen erfrischenden Sauerkirschensaft und eine Erklärung zur Farm von Meletios. Dann machten wir uns an die Arbeit, die so aussah, dass wir fast alle Zutaten und Kräuter aus dem malerischen Garten sammelten.
Unter der Anleitung von Alexandros ging es dann ans Kochen. Es gab Feta aus dem Holzbackofen, Keftedes in Tomatensauce mit Hilopites und als Salat junge Zucchini mit einem speziellen Fetakäse und schwarzem Knoblauch.
Gekocht haben wir in einer wunderschönen Outdoorküche. Diese wird seit einiger Zeit auch Abends genutzt, um Gäste im kleinen Restaurant “Minthe” kulinarisch zu verwöhnen. Auch dann schwingt Alexandros dort den Kochlöffel.
Die wunderbare Outdoor-Küche der Karaiskos-Farm. Die Eier, frisch aus dem Hühnerstall, werden zu den Keftedes hinzugefügt. Evi ist bereits sichtlich zufrieden. Während Mike doch noch etwas skeptisch ist. Doch noch wird ja gebrutzelt und gekocht. Und dann passt auch das Ergebnis. Der Feta wird in den Holzofen gegeben. Bei knapp über 400 Grad muss man nicht lange auf das Ergebnis warten. Kunstvoll wir der frische Zucchini-Salat angerichtet. Und das Ergebnis kann sich sehen und schmecken lassen.
Auf jeden Fall lässt es sich in so einem Ambiente herrlich kochen und im Nu hatten wir unser Menü zubereitet. Und was sollen ich sagen, es hat herrlich geschmeckt! Eine Tomatensauce mit sonnengereiften, griechischen Tomaten lässt sich so eben nur direkt in Griechenland herstellen. Und die frisch geerntete Minze gab den Keftedes den richtigen Kick. Wir hatten also ein Festmahl in traumhafter Umgebung.
Die Familie Karaiskos bemüht sich nicht nur in der Farm und im Restaurant Kritsa um die griechische Küche, sondern startete letztes Jahr im September auch das Pelion-Gastronomy-Festival, welches nun jährlich stattfinden soll. Insgesamt 3.000 Personen waren beim Auftakt auf der Farm bei dem mehrtägigen Festival mit dabei. Neben kulinarischen Köstlichkeiten wurden auch Produkte direkt aus der Region bei Marktständen angeboten. Foodies-Heaven würde ich sagen.
Wer nähere Informationen zur Karaiskos-Farm haben möchte, der findet diese auf der Website https://www.karaiskosfarm.gr/
Und ab dem nächsten Jahr sollen dann auch noch Apartments dazu kommen. Dann könnte es allerdings sein, dass man mit ein paar Kilo mehr auf den Rippen die Rückreise antreten muss.
Und ganz am Ende unseres Besuchs hatten wir noch ein spezielles Erlebnis. Wir haben mit Alexandros über unsere weiteren Reisepläne gesprochen und das wir als nächste Station Skopelos geplant haben. Er hat uns dann gesagt, dass er von Skopelos ist und wir unbedingt den Panormos-Strand besuchen sollen. Wir haben ihm dann gesagt, dass wir dort ein Quartier gebucht haben. Daraufhin hat er uns eine Taverne empfohlen, die sein Onkel betreibt. Das “O Giannis”. Und siehe da, genau hinter dieser Taverne wohnen wir! Also wenn das keine Fügung ist.