Meteora – Μετέωρα
Bereits bei unserer Anreise nach Trikala kamen wir bei den beeindruckenden Felsen bei Kalambaka vorbei. Und auf diesen Sandsteinfelsen gibt es zahlreiche Klöster – besser bekannt unter dem Namen Meteora.
Für unseren Besuch von Meteora haben wir uns im Internet eine kurze Wanderung zwischen den Felsen herausgesucht, die auch die Möglichkeit für Klosterbesichtigungen bot. Es sollte also eine kurze Pilgerwanderung werden, etwas abseits der Touristenströme, wie die Routenbeschreibung versprach.
Ausgangspunkt war der Parkplatz beim Kloster Agios Nikólaos Anapavsás. Von dort ging es dann über viele Stufen hinauf zu dem kleinen Kloster, welches noch immer bewohnt ist und an dem auch fleißig gebaut und renoviert wird. Die Kirche ist mit wunderbaren Fresken ausgemalt von Theophanes dem Kreter, einem der bedeutendsten Ikonenmaler des 16. Jahrhunderts. Aber wie so oft in griechischen Kirchen – Fotografieren verboten.
Wir steigen also die vielen Stufen wieder hinunter und suchen uns den Rundweg durch die Meteorafelsen. Auf diesem Weg sind nur wenige Besucher unterwegs, und das verwundert auch nicht, denn wenn man durch den dichten Wald wieder in luftigen Höhen auf den Vorplatz des Metamórphosis Kloster tritt, dann sieht man schon den großen Parkplatz, von dem die Besuchermassen zum Eingang strömen. Wanderer werden eher etwas schief angesehen.
Aber egal, unsere Pilgerehre hat gesiegt und wir haben das größte Meteora-Kloster zu Fuß erklommen. Durch seine Größe hat es auch den Namen „Megalo Meteora“ bekommen. Beeindruckend ist nicht nur die Größe der Anlage, sondern auch die zahlreichen Handschriften, die im Museum bestaunt werden können. Hier sind vor allem Handschriften aus dem 15. Und 16. Jahrhundert zu sehen. Das älteste Dokument soll aus dem Jahr 861 datieren.
Vor dem Klostereingang haben wir unsere kurzen Wanderhosen noch schnell in lange Hosen verwandelt, denn in kurzen Hosen ist der Zutritt verboten. Doch bei Evi waren auch die langen Hosenbeine noch nicht genug. Denn Hosen tragende Frauen werden in diesem Kloster nicht gerne gesehen und daher gibt es am Eingang noch eine Schürze, die umzubinden ist.
Fernab von Besuchermassen ist man in diesem größten Meteora-Kloster auf jeden Fall nicht. Der Parkplatz ist auch an diesem August-Tag gut gefüllt und so sind wir froh, dass uns unser Wanderweg vom Klosterparkplatz weg, auf einen schmalen Pfad führt, der wie es aussieht, nicht oft begangen wird. Gut für uns, denn schon nach wenigen Minuten sind wir komplett alleine mit der beeindruckenden Landschaft und den imposanten und auf Fotos nur schwer darstellbaren Sandsteinfelsen.
Unser Rundweg führt uns an einer eindrucksvollen Statue vorbei. Dargestellt ist der Mönch Papathymios Vlahavas, der eine Schlüsselfigur im griechischen Freiheitskrieg gegen die Osmanen war. Der Platz rund um die Statue sieht allerdings eher so aus, als würde er hauptsächlich von Bären als Toilette benutzt.
Von der Statue aus haben wir auch schon das Kloster Ypapantí erspäht, welches in einer Felsnische erbaut wurde. Als wir daran vorbeikommen wird aber angegeben, dass keine Besucher empfangen werden. Das Kloster sieht aber bewohnt aus.
So setzen wir also unseren Rundweg fort, der uns immer wieder beeindruckende Blicke auf die Felsen ermöglicht und gelangen nach rund 10 Kilometern wieder beim Kloster Agios Nikólaos und unserem Auto an.
Wir hatten schon vor unserer Reise die tollen Fotos der Meteoraklöster gesehen, aber Fotos können das Gefühl nicht einfangen, welches man hat, wenn man unten im Tal steht und auf diese beeindruckenden Felsnadeln empor sieht. Der Name Meteora leitet sich zu Recht vom Wort „meteorizo“ ab, was „in die Höhe heben“ bedeutet. Es beschreibt somit die Lage der Klöster aber auch für uns war der Besuch in Meteora erhebend.