Serifos – Σέριφος
Viel zu schnell sind die Tage in Kythnos verflogen. Aber es warten ja noch weitere kykladische Inseln auf uns. Mit der Fähre Dionisos Solomos, die uns hoffentlich noch öfters gute Dienste erweisen wird, ging es in etwas mehr als einer Stunde von Kythnos nach Serifos.
Diesmal war unser Quartier nicht weit vom Hafen entfernt. Nur ca. 5 Minuten mit dem Auto. Die Überraschung sahen wir dann erst bei der Zufahrt. Denn praktisch nebenan standen große Öltanks – wir hatten uns praktischerweise fast direkt neben das Stromkraftwerk von Serifos eingebucht. Strom sollte also ausreichend zur Verfügung sein, als kleinen Nebeneffekt war allerdings rund um die Uhr ein Brummen der großen Dieselaggregate zu hören. Es war aber dann im Zimmer nicht so schlimm wie im ersten Schockmoment angenommen.
Serifos selbst ist ziemlich überschaubar, denn eigentlich spielt sich alles im südlichen Drittel der Insel ab. Im schroffen Norden gibt es nur eine sehr spärliche Besiedelung. Dafür aber ein wunderschön gelegenes altes Kloster. Das Kloster Taxiarchis. Zu diesem brachten wir auch zwei ältere Franzosen, die uns am Weg dorthin als Autostopper angehalten hatten. Sie wollten in sengender Hitze zu Fuß zu dem Kloster gehen. Wie unser Navi anzeigte, wären das noch rund 14 Kilometer gewesen. Sicherlich kein Vergnügen bei der Hitze. 3 Stunden Wanderzeit hatten sie ohnehin schon am Buckel.
Im Süden der Insel gibt es viele große und sehr schöne Strände. Dort herrscht auch eine rege Bautätigkeit. Vor allem Luxus-Ferien-Häuser und -Anlagen gibt es dort und weitere werden anscheinend noch gebaut. Wobei sich diese Anlagen zumindest optisch sehr gut einfügen. Eine Anlage wird sogar in Terrassenbauweise in den Hang gebaut und ist erst beim zweiten Hinsehen zu erkennen.
In der Nähe des Hafenortes Livadi, wo wir Quartier bezogen hatten, gibt es ebenfalls einige wunderbare Strände. Teilweise geschmückt mit ein paar Tamarisken-Bäumen, die hervorragend als Schattenspender dienen. Unweit der Ortschaft Ramos liegt ein ziemlich einsamer Strand, weil der Zugang zum Meer über eine etwas glitschige Steinplatte im Meer erfolgt und daher der Strand für Familien mit Kindern nicht so geeignet ist. Somit ist der Strand ein Magnet für Liebhaber des textillosen Badens.
Für uns auffallend war, dass auf Serifos deutlich mehr Touristen waren als auf Kythnos, wo fast nur Griechisch gesprochen wurde. Auf Serifos hörten wir viel Französisch. Und das Preisniveau ist etwas höher als auf Kythnos.
Besonders schön liegt die Hauptstadt Serifos. Bereits wenn man im Hafen von Livadi ankommt, sieht man, wie sich die weißen Häuser den Berghang hinauf schlängeln. Natürlich geschmückt mit einigen Kirchen mit blauen Kuppeln. Aber nicht nur von unten ist die Chora ein Blickfang. Von oben genießt man einen wunderbaren Blick auf die Insel und darüber hinaus nach Sifnos. Unsere nächste Reisestation.