Eine Idee nimmt Gestalt an
Zugegeben, wenn man am Strand sitzt und auf die Wellen am Meer blickt, dann kann das inspirierend oder auch einschläfernd sein. Im August 2019 am Strand von Kardamyli war es jedenfalls inspirierend. Eine Idee begann zu sprießen.
Wann begann das eigentlich mit Griechenland und uns? Es war 1988 und der erste gemeinsame Urlaub sollte uns in den Süden führen. Aber wohin mit wenig Geld? Italien, Spanien? Das damalige Jugoslawien erschien uns wenig reizvoll. Oder Griechenland? Es gibt tatsächlich eine erschwingliche Busreise von Linz nach Griechenland. Na dann, auf nach Griechenland!
Knapp 24 Stunden im Bus hörte sich zwar nicht sehr verlockend an, aber dafür sollten die Strapazen danach mit endlosen Stränden und blauem Meer belohnt werden. So wie es die Postkarten versprachen. Weiße Häuser im Kykladenstil und blaues Meer. Die Busreise mit einem modernen Reisebus (inkl. kleinem Bistro) quer durch Jugoslawien war dann tatsächlich halbwegs erträglich. Die Postkartenidylle bot sich uns dann auf Kassandra in Chalkidiki nicht ganz so. Hat uns im Vorfeld auch niemand gesagt, dass der Norden Griechenlands doch etwas anders aussieht als die Kykladenhäuser auf den Postkarten.
Trotzdem legte diese erste Griechenlandurlaub den Grundstein für eine Griechenlandliebe. Dieser Urlaub und ein Buch. Aus Langeweile am Strand kaufte ich mir an einem Kiosk das Griechenlandbuch schlechthin – Alexis Sorbas von Nikos Kazantzakis. Und danach war ich infiziert. Unbedingt wollte ich mehr von diesem Autor lesen und auch über Griechenland.
Aber ich schweife vom Thema ab. Es geht hier ja nicht um die Liebe zu griechischen Buchautoren oder Romanen über Griechenland. (Davon vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt). Es geht ja um die Idee, die Gestalt annimmt.
Im August 2019 kam am Strand die Frage auf, wie es wohl wäre einmal länger in Griechenland zu sein, als die üblichen zwei bis maximal drei Wochen. Aber wie sollte so etwas zu bewerkstelligen sein? Die Gedanken begannen zu kreisen. Wann wäre der richtige Zeitpunkt für so ein Unterfangen? Und welche Plätze in Griechenland sollten dann angesteuert werden?
Die Ideen sprießten und mit den Tagen nahm der Plan konkretere Formen an. Warum warten? Warum es nicht einfach durchziehen? Gleichzeitig drängten sich logischerweise auch andere Fragen in den Raum. Wie soll das gehen mit den Arbeitsplätzen? Wer kümmert sich um das Haus?
Doch die Sehnsucht hatte bereits gesprochen. Das mit den Arbeitsplätzen sollte sich lösen lassen. Immerhin standen nicht verbrauchte Urlaubstage und einiges an Zeitausgleich auf der Habenseite. Und den perfekten Zeitpunkt gibt es ohnehin nicht. Oder ist er vielleicht gerade hier? Immerhin beschenkt uns das Jahr 2020 mit zwei runden Geburtstagen. Das wäre dann wohl das beste Geburtstagsgeschenk für uns selbst.
Kurzum, zurück aus Griechenland hat uns die Idee nicht mehr losgelassen und wir begannen mit den konkreten Planungen für unser Abenteuer in Griechenland. Dazu werde ich in einer eigenen Reisegeschichte aber dann noch ausführlicher berichten.