On Tour

Kreta – Κρήτη (Frangokastello)

Von
am
5. Oktober 2020

Auf unserer Reise durch Griechenland haben wir nicht viele Stationen, die wir schon einmal besucht haben. Frangokastello ist eine davon. Hier waren wir vor drei Jahren und es war unsere erste Kreta-Erfahrung überhaupt. Da es uns aber damals sehr gefallen hat, haben wir auch diesmal eine Station eingeplant. Auch weil unsere Freunde Susi und Thomas noch nicht hier waren.

Direkt oberhalb des langen Sandstrandes „Orthi Ammos“ haben wir Quartier bezogen. Von dort gelangt man in nur wenigen Minuten zu Fuß zum Wahrzeichen der Gegend. Dem alten venezianischen Kastell, das auch namensgebenden für die ganze Gegend ist. Denn auch wenn es 1371 von den Venezianern errichtet wurde, gaben ihm die Griechen den Namen „Frangi“. Denn alle Westeuropäer wurden damals als Franken bezeichnet.

Das venezianische Kastell.

Derzeit finden beim Kastell gerade Restaurierungsarbeiten statt, somit ist eine Besichtigung im Inneren nicht möglich. Aber auch von außen wirkt die Burganlage ziemlich beeindruckend und ist schon von weitem zu sehen.

Für Anfang Oktober sind die Temperaturen im Süden Kretas noch als hochsommerlich zu bezeichnen. Tagestemperaturen über 30 Grad, die einer kleinen Hitzewelle zu verdanken sind, haben unseren Appetit auf Wanderungen in der näheren Umgebung deutlich reduziert. Doch zumindest die beeindruckende Imbros-Schlucht wollten wir auf jeden Fall durchwandern.

So machten wir uns sehr zeitig auf den Weg, um in der noch kühlen Morgenluft den Anstieg durch die Schlucht zu meistern. Bereits am Vorabend hatten wir ein Auto am oberen Ausgang der Schlucht geparkt, so konnten wir dann wieder ganz entspannt zurückfahren.

Der untere Einstieg in die Imbros-Schlucht.

Die Imbros-Schlucht wird auch gerne als kleine Schwester der Samaria-Schlucht bezeichnet und im Anstieg sind rund 570 Höhenmeter zu bewältigen. An der engsten Stelle ist die Schlucht gerade einmal 1,6 Meter breit. Da wir die Schlucht von unten nach oben gingen und alle anderen eigentlich immer den umgekehrten Weg wählen, waren wir bis fast zum oberen Ausstieg eigentlich alleine unterwegs. Ein besonderes Erlebnis, nur beäugt von ein paar Ziegen und den oberhalb der Schlucht kreisenden Vögel. Bei einem ausgiebigen Frühstück an unserem Zielpunkt konnten wir uns nach der Wanderung ordentlich stärken.

Ein Strand hatte es uns schon bei unserem Besuch vor drei Jahren in Frangokastello besonders angetan und somit wurde er auch diesmal wieder angesteuert. Nämlich der Strand von Peristeres. Den Namen hat der Strand, weil am östlichen Ende einige Taubennistplätze sind, auf Griechisch Peristeria (Περιστέρια). Der Strand spielte allerdings auch im 2. Weltkrieg eine kleine Rolle. Von diesem Strand wurde der gefangen genommene deutsche General Heinrich Kreipe von Kreta aus nach Ägypten gebracht. Die damalige Geiselname des deutschen Generals war ein Husarenstück und es gibt auch in der Literatur dazu einiges zu finden. Zum Beispiel in dem Buch „Die Entführung des Generals“ von Patrick Leigh Fermor, der selbst an dem Unterfangen beteiligt war und sich später in der Mani auf der Peloponnes niederließ.

Heute kann der Strand vor allem durch seine Ruhe punkten und mit einer ziemlich lässigen Kantina. Diese Kantina von Manolis hatte vor drei Jahren tatsächlich noch als Herzstück einen alten Wohnwagen, nun wurde aber renoviert und die Kantina präsentiert sich eher schon als ausgewachsene Taverne mit Sitzplätzen unter Tamariskenbäumen. Am Samstagnachmittag ein beliebter Treffpunkt von griechischen Familien.

Viel zu schnell vergingen die Tage in Frangokastello, aber es gibt ja noch weitere tolle Plätze auf unserer Reise durch Kreta und Griechenland.

Auf der Fahrt zum nächsten Quartier in Paleochora, ging sich noch ein Abstecher beim angeblich ältesten Olivenbaum Kretas aus. Dieser befindet sich in Ano Vouves und er ist angeblich über 3.000 Jahre alt. Sein Stamm ist auf jeden Fall sehr beeindruckend und innen hohl, so dass man sogar in den Baum hinein kann 😉

Neben dem alten Olivenbaum gibt es ein kleines Olivenölmuseum, eine alte Presse und eine kleine Taverne. Der Olivenbaum spielte übrigens auch eine Rolle bei den olympischen Spielen im Jahr 2004 in Athen und 2008 in Peking. Zweige dieses Baumes wurden in einer kleinen Zeremonie abgeschnitten, um daraus die Siegerkränze für den Gewinner des klassischen Marathons zu fertigen.

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